BÜRGERSCHAFTLICHES ENGAGEMENT: in Verantwortung lernen

Die Forschung und auch die gesellschaftliche Diskussion richten sich bereits seit vielen Jahren auf die sich wandelnden Formen freiwilligen oder bürgerschaftlichen Engagements, auf die veränderten Erwartungen vor allem junger Menschen an das freiwillige Engagement und auf den darin vermuteten und erlebten Nutzen für die Engagierten selbst. Schon seit den 1960er-Jahren finden wir im bürgerschaftlichem Engagement eine Aufwertung der persönlichen Motive gegenüber Pflichtmotiven vor, vor allem bei Jüngeren. In den 1990er Jahren verbindet sich die weiterhin hohen Bedeutung persönlicher Motive mit der Aufwertung des Gemeinwesens und des bürgerschaftlichen Engagements.

Die Wirkungen in den Alltag des bürgerschaftlichen Engagements sind vielfältig, haben wir es doch mit einer neuen Qualität von Haltungen, Erwartungen und Erfahrungen von Freiwilligen zu tun. Es sind vor allem die 14 bis 30jährigen, die die Erwartung, dass das Engagement auch Früchte in Form von Kompetenzzuwachs bringen möge, inkl. beruflichen Nutzens, für selbstverständlich halten. Sie sehen nicht nur die Notwendigkeit, ihr Wissen und die Fähigkeiten immer wieder zu erneuern oder zu erweitern, und zwar auch jenseits der formalen Wege von Schule, Ausbildung oder Studium, sondern fordern die Möglichkeit der Kompetenzentwicklung im Zuge ihres bürgerschaftlichen Engagements auch ein.

Auch wenn die gesellschaftliche und sozialpolitische Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements heute allseits betont wird und auch die positiven Sozialisationseffekte durchaus geschätzt werden, so sind die Erkenntnisse zu den Lernprozessen im bürgerschaftlichen Engagement noch sehr überschaubar. HeurekaNet befasst sich seit seiner Gründung mit informellen Lernprozessen und hier vor allem mit der Identifizierung, Bewertung und Anerkennung informell erworbener Kompetenzen.