Projekt GleichHOCH4: Universität Göttingen beteiligt sich als Pilot-Hochschule
Am 3. Juli 2019 fand an der Georg-August-Universität in Göttingen der Auftakt-Workshop im Rahmen des Projektes GleichHOCH4 unter der Leitung von Andreas Schulte-Hemming (HeurekaNet) und Nikolaus Bley (DGB-Bildungswerk NRW) statt. Damit bekundeten die Vertreterinnen und Vertreter der Gleichstellungsstelle und des Personalrats die aktive Beteiligung als Pilot-Hochschule in dem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projektvorhabens um Rahmen des Förderprogramms "Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern".
Gleichstellung hat an Hochschulen Bedeutung gewonnen. Fundierte Gleichstellungskonzepte und eine systematische Gleichstellungsarbeit tragen zur Profilbildung im Wettbewerb bei. Mit dem Fokus auf die MitarbeiterInnen in Technik und Verwaltung (MTV), die unterschiedliche Supportfunktionen innerhalb der Hochschule wahrnehmen (Administration, Technik, Projektmanagement, Qualitätssicherung etc.), sind allerdings - trotz aller Fortschritte - Probleme der Umsetzung von Frauenförderplänen festzustellen. In der Literatur als „unsichtbares Personal" bezeichnet, werden sie als Zielgruppe nur von unter 10% der Projekte angesprochen. Speziell zugeschnittene Gleichstellungsprogramme gibt es kaum. Im Hochschulranking mit dem Schwerpunkt Gleichstellen, werden sie bis heute gar nicht erst erwähnt.
Insgesamt arbeiteten 2016 rund 223.000 MitarbeiterInnen bundesweit in den Supportbereichen der Hochschulen, 57.000 in NRW, davon sind zwei Drittel Frauen. Der Anteil an Teilzeitstellen beträgt 35%, welche zu fast 90% von Frauen besetzt sind. So kann von einer „vertikalen Geschlechtersegregation" an den Hochschulen gesprochen werden: Mit steigender Qualifizierungsstufe zeigt sich eine zunehmende Geschlechterungleichheit. Das zeigt sich besonders auch bei der Zuordnung in Entgeldgruppen.
Im Zuge der Diskussion um die Digitalisierung der Arbeit ergeben sich neue Chancen und Hoffnungen einer Gleichstellung von Frauen und Männern. Es geht um Flexibilisierung der Arbeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf u.a.m. Zugleich werden aber auch Problembereiche (Entgrenzung der Arbeit, Arbeitsintensivierung, Freisetzung von Arbeitskräften insb. von gering Qualifizierten u.a.m.) benannt, die die positiven Effekte einer Digitalisierung untergraben.
Es ergeben sich Gestaltungsräume für ein systematisches Personalentwicklungs- und Gleichstellungsprogramm, die das Projekt "GleichHOCH4: Das ,unsichtbare Personal'. Die Gleichstellung von MitarbeiterInnen in Technik und Verwaltung (MTV) an Hochschulen" im Projektverbund von HeurekaNet - Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.V. und dem DGB-Bildungswerk NRW e.V. gemeinsam mit den Hochschulen angehen will. Gleichstellung und Mitbestimmung ist (heraus-) gefordert.