Projekt GleichHOCH4: Digitalisierung, Gender und Gleichstellung, was hat das miteinander zu tun?

Zu zwei online durchgeführten Workshopvormittagen (26. und 28. Mai 2021) hatte die Gleichstellungsbeauftrage Alexandra Kühnen der Universität Bielefeld Mitarbeiter*innen aus Fachabteilungen, Leitungskräfte und Gremienvertretungen eingeladen, um mit ihnen über das Berührungspunkte der Digitalisierungsmaßnahmen, -Initiativen und -Konzepte zu Fragen von Gender und Gleichstellung zu diskutieren. Initiiert wurde diese kleine Workshopreihe durch das Projekt GleichHOCH4, die auch die beiden Veranstaltungen vorbereiteten und moderierten.

Nach vorgetragenen Einblicken in aktuelle Forschungsergebnisse durch den Referenten Marcel Siepmann (DGB-Bildungswerk NRW) waren es insbesondere die Vertreter aus den IT-Fachabteilungen, die über die vielfältigen Aspekte der genderspezifischen Einflüsse auf Bereiche der Informations- und Kommunikationstechnologien/Digitalisierung ir Erstaunen ausdrückten.
Insgesamt gibt es aber eine weitgehend positive Grundwahrnehmung der Universität Bielefeld in Bezug auf die
Beachtung von Aspekten, die außerhalb rein technischer Prozesse der universitären Umgestaltung liegen wie z.B. Fragen von Gender und Gleichstellung. Trotzdem bedarf es weitergehender Vorgaben, die digitale Umgestaltung als einen vielschichtigen und eben auch soziale und genderrelevante Aspekte einschließenden Prozess zu begreifen und entsprechend zu gestalten. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund, dass die „Veränderung des Tempos durch die Technologisierung auch die Möglichkeit des Abgehängtseins“ darstellt.
Eine Erkenntnis war auch, dass es auf Seiten der Prozessgestaltung eine aktivierende Vorgehensweise geben
muss, die proaktiv auf Mitarbeiter*Innen zugeht und es als zentrales Anliegen versteht, möglichst viele
Informationen über die Bedarfe der Angestellten herauszufinden, um eine möglichst hohe Qualität der
digitalen Infrastruktur bereitzustellen.
Als eine zentrale Idee des Workshops wurde zudem der kollektive Wunsch geäußert, eine Reflexionsgruppe
zu initiieren, die als dauerhafte Beobachtungs- und Beratungsregime an der Universität installiert werden
soll, damit Fragen bzgl. Gender- und Gleichstellungsaspekte im Rahmen der Entwicklung einer
Digitalisierungsstrategie dauerhaft und nachhaltig in die Entscheidungen der Universität miteinbezogen
werden. Diese Gruppe muss an zentraler Stelle Zugang zur Führungsebene der Universität haben.

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Screenshot WS Uni Bielefeld