ESA-Mentorship deckt zentrale Herausforderungen bei der Unterstützung pflegender Mitarbeitender auf

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Im zweiten Modul des ersten Durchgangs des ESA-Mentorship-Programms kamen am 7. November 2024 Vertreterinnen und Vertreter lokaler Organisationen zusammen, um eine Bestandsaufnahme zur Unterstützung von Mitarbeitenden mit privaten Pflegeverantwortungen durchzuführen. Am Workshop nahmen Teilnehmende aus unterschiedlichen Branchen teil: das Familienunternehmen Steinbach-Grewing, der Caritasverband im Dekanat Ahaus-Vreden e.V. und die Anstalt des öffentlichen Rechts Sparkasse Westmünsterland.

Die Sitzung zeigte, dass alle teilnehmenden Organisationen sich zwar für ihre Mitarbeitenden engagieren, aber bei der praktischen Unterstützung vor individuellen und komplexen Herausforderungen stehen.

Ein zentrales Thema war die Schwierigkeit, eine effektive und sensible Kommunikation zu etablieren. Geht es beispielsweise einmal um die richtige Balance zwischen ehrlich gemeintem Interesse und dem Gefühl des „Ausfragens“ bei den Mitarbeitenden zu finden. Dies wird durch Geschlechterstereotype zusätzlich erschwert, die die Bereitschaft von Mitarbeitenden beeinflussen können, ihre Pflegesituation offenzulegen.

Ein anderes Problem stellte die Überfülle an Kommunikationswegen dar. Mit zahlreichen Optionen wie einer App, einem Intranet und qualifizierten Ansprechpartnern kämpft die Organisation mit einer „Informationsflut“ und „Datenfriedhöfen“, die dazu führen, dass wichtige Angebote in der Masse untergehen. Eine zentrale Unsicherheit besteht darin, welche Informationen die Führungsebenen tatsächlich erreichen und wie diese deren Relevanz einschätzen.

Und ein weitere Hürde stellt die Annahme dar, dass die Unterstützung der eigenen Belegschaft „eine Selbstverständlichkeit“ sei. Diese Haltung hat zu einem Mangel an strukturierten internen Prozessen geführt, wodurch die Unterstützung für Mitarbeitende oft ein „Zufallsprodukt“ statt eines systematischen Ansatzes ist. 

Übergreifend wurde die Herausforderung genannt, Mitarbeitende zu erreichen, die über längere Zeit „nicht da sind“, beispielsweise aufgrund von Krankheit.

Das Mentorship-Programm wird diese Ergebnisse nun direkt angehen. Das nächste Modul umfasst lösungsorientierte Supervisions-Sitzungen für jeden Teilnehmenden, um die gemeinsame Expertise zu nutzen und realistische, praxistaugliche Umsetzungs- und Verstetigungsstrategien zu entwickeln.

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Bild mit drei Systemen: Arbeitswelt, Private Welt, Verknüpfung beider Welten