Digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderung: Fortbildungsprojekt für Fachkräfte in Rheine am Start!

Aufbauend auf den positiven Erfahrungen aus den Jahren 2021 und 2022 setzt HeurekaNet seine Fortbildungsarbeit mit Fachkräften in der Behindertenarbeit fort. Im Rahmen des Förderprogramms „Innovationsfonds für die Weiterbildung“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen wird HeurekaNet in Kooperation mit der Volkshochschule Rheine 2023 eine Fachkräftefortbildung für verschiedene Träger der Behindertenhilfe in der Region Rheine durchführen.

"Die Covid-19-Pandemie hat die Bedeutung der Digitalisierung besonders deutlich gemacht. Deshalb ist es wichtig, dass alle Menschen die Möglichkeiten der neuen Methoden und Techniken nutzen können - auch wenn sie geistig oder körperlich eingeschränkt sind" - so das Deutsche Institut für pädagogische Forschung (DIPF).  Dass diese Forderung aber auch unabhängig von der besonderen Situation der Pandemie zu stellen ist, zeigt die Trendstudie "Digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderung", die das SINUS-Institut im Auftrag der Aktion Mensch bereits 2019 durchgeführt hat. Die Studie untersucht die digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderung "an", "durch" und "in" digitalen Technologien und Medien und kommt zu dem Ergebnis, dass die Chancen der Digitalisierung auch für Menschen mit Behinderung deren Risiken überwiegen.

Um nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen der Digitalisierung für Menschen mit Behinderung zu erkennen und ihnen eine selbstbestimmte, kritische und kreative Nutzung zu ermöglichen, bedarf es vor allem auch der Qualifizierung der betreuenden, lehrenden und begleitenden Fachkräfte. Hier setzt eine von HeurekaNet im Jahr 2021 entwickelte Fortbildung an mit dem Ziel, die Auseinandersetzung mit Digitalisierung und Mediatisierung und deren methodischen Einsatz durch Fachkräfte für und mit Bewohner*innen fundiert zu fördern.

Die von der Bezirksregierung als berufliche Bildungsmaßnahme anerkannte Fortbildung wurde in den Jahren 2021 und 2022 mit 60 Fach- und Führungskräften in vier Durchgängen sehr erfolgreich durchgeführt. In der Fortbildung wurden methodische Vorgehensweisen, ethische und rechtliche Aspekte sowie Haltungsfragen in Form von praxisorientierten Lernprojekten von den Teilnehmenden erarbeitet. Die Evaluation des Trainings zeigte, dass die Teilnehmenden mit ihrer Kompetenzentwicklung sehr zufrieden waren, dass sich ihr Verständnis und Interesse für Mediatisierung und Digitalisierung vertieft hat und dass die Kompetenzentwicklung für die Teilnehmenden eine hohe persönliche Bedeutung hat. Positiv zur Praxisnähe äußerste sich eine Führungskraft von Teilnehmenden. „Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen sind sehr beeindruckend und praxisnah, auch für schwerst-mehrfach behinderte Menschen, ein toller Auftakt“, so Martin Woltering, stellvertretender Leiter des Wohnbereichs der Bischöflichen Stiftung Haus Hall.

Die Erfahrungen kommen nun einem weiteren Kreis von Mitarbeiter:innen zugute, und zwar in Rheine und Umgebung. "Digitale Inklusion ist eine Herausforderung mit vielen Facetten. Wir freuen uns sehr, dass der von uns und weiteren Partnern unterstützte Projektantrag der Volkshochschule Rheine im Innovationsfonds Weiterbildung positiv votiert wurde. Jetzt geht die Arbeit los, erste Verabredungen, unter anderem für eine Informationsveranstaltung, wurden bereits heute getroffen", freut sich Dr. Lutz Siemer, der bei HeurekaNet für das Fortbildungsprojekt verantwortlich ist.

Zum Weiterlesen:

Informationen zur Fortbildung "Mediatisierung und Digitalisierung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung". Interner Link hier 

Deutsches Institut für pädagogische Forschung (3.12.2020): Inklusion und digitale Bildung. Externer Link hier

Sinus (2020): Digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Trendstudie. Externer Link hier

 

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