Verstetigung von Validierungsverfahren: Rechtlich verankert – Und nun? Perspektiven der Validierung im deutschsprachigen Raum Ein Rückblick auf die Fachtagung vom 28./29.02.2924 in München

Im Rahmen des Erasmus+ Projekts „DEValAT - Austausch und Vernetzung zur Validierungspraxis in Deutschland und Österreich“ fand Ende Februar 2024 in München eine Fachtagung zum Thema „Verstetigung von Validierungsverfahren: Rechtlich verankert – Und nun? Perspektiven der Validierung im deutschsprachigen Raum“ statt.

Die Hybrid-Veranstaltung in der PEG-Akademie unter der Moderation von Philipp Bächstädt lockte online und vor Ort rund 70 Personen an. Die Mischung aus Online- und Präsenzteilnehmenden ermöglichte eine rege Diskussion und den Austausch von Ideen zwischen den Referent*innen, Validierungs-Expert*innen und den Gästen der Abschlussveranstaltung.

Ausgangspunkt der Fachtagung war die für Deutschland geplante rechtliche Verankerung von Validierungsverfahren im Berufsbildungsgesetz. Die Eckpunkte des Gesetzesentwurfes, der am 7.2.2024 vom Bundeskabinett beschlossen wurde, stellte Christoph Acker vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seiner Eröffnungsrede vor.

Der Entwurf des Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetzes (BVaDiG) sieht für Personen ohne Berufsabschluss einen Anspruch auf Feststellung und Bescheinigung der individuellen beruflichen Handlungsfähigkeit am Maßstab eines dualen Ausbildungsberufes nach BBiG/HwO vor und soll zum 1.1.2025 in Kraft treten.

Daher standen am ersten Tag Fragen zur konkreten Umsetzung von Validierungsverfahren im Mittelpunkt:

  • Wie kann eine passgenaue Ansprache der einzelnen Zielgruppen von Validierungsverfahren gelingen?
  • Wie kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Validierungsstelle und verschiedenen Beratungsstellen gestaltet werden?
  • Und wie können geeignete Finanzierungsmodelle für ein zukünftiges Validierungsverfahren aussehen?

Diese Fragen wurden in drei Austauschrunden diskutiert. Dabei wurden schon gemachte Erfahrungen aus Österreich und Deutschland der Projekte „Du kannst was“ und „ValiKom Transfer“ aufgegriffen und Best Practise Ansätze aus dem IQ Beratungsnetzwerk in Deutschland sowie Finanzierungsmodelle aus Frankreich und Österreich durch Impulsvorträge in die Diskussionen eingebracht.

Am zweiten Tag drehte sich bei der Tagung alles um die Frage „Etablierung von Validierungsverfahren in der Pflege - ein Sonderfall?“

Der Start in den Tag erfolgte durch eine Keynote von Dr. Martin Noack von der Bertelsmann Stiftung zum Thema „Unterqualifizierung und Fachkräftemangel in der Pflege - Welche Wege des beruflichen Aufstiegs stehen den sogenannten Ungelernten/Hilfskräften in der Pflege offen?“

Im Anschluss gab es einen Austausch, welche Maßnahmen in Deutschland und Österreich bereits ergriffen wurden, bzw. umgesetzt werden sollten, um dem Fachkräftemangel in den Pflegeberufen zu begegnen.

Nach einem Impulsvortrag von Marcus Flachmeyer, Heurekanet, mit dem er einen Einblick gab, wie im europäischen Ausland (DE, AT, CH, FR, NL) die Validierung in der Pflege derzeit umgesetzt wird, erfolgte ein letzter Austausch.

In diesem wurde diskutiert, ob die anstehende rechtliche Verankerung von Validierungsverfahren im Berufsbildungsgesetz auch ein Signal für ein geregeltes Validierungsverfahren für die Pflegeberufe in Österreich und Deutschland sein kann.

Eine detaillierte Dokumentation der Tagung mit allen Präsentationen, gibt es hier.

Das Erasmus+ Projekt „DEValAT“  verbindet Einrichtungen aus Deutschland und Österreich, die ihre Erfahrungen zum Thema teilen und bündeln, um neue Impulse im Feld der Validierung zu setzen.


Tagungsprogramm (Download)

Tagungsdokumentation (Download)

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Abschließender Austausch zur Fragestellung: Der Entwurf des Berufsbildungsvalidierungs- und digitalisierungsgesetzes (BVaDiG) als Impuls für die Validierung in der Pflege v.l. vor Ort: Philipp Bächstädt, Norbert Piberger, Franz Fuchs-Weikl, Andreas Schulte-Hemming, Marcus Flachmeyer v.l.o. digital: Christoph Acker, Dr. Martin Noack, Isabell Halletz Foto: Tina Rapp
Christoph Acker, Referent „Berufliche Weiterbildung; Europäischer Berufsbildungsraum“ beim Bundesministerium für Bildung und Forschung Fotografie: Tina Rapp
Austausch zum Thema: Wie kann eine passgenaue Ansprache der einzelnen Zielgruppen von Validierungsverfahren gelingen? v.l.: Philipp Bächstädt, Ingola Weber, Claus Sasse, Dr. Kathrin Rheinländer, Arno Kunz, Randell Greenlee, Barbara Brem Fotografie: Tina Rapp
Austausch zum Thema: Wie können geeignete Finanzierungsmodelle für ein zukünftiges Validierungsverfahren aussehen? v.l.: Christoph Acker, Randell Greenlee, Mario Patuzzi, Claus Sasse Fotografie: Tina Rapp
Katharina Bock, Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH, Projektkoordinatorin „IQ Fachstelle Anerkennung und Qualifizierung“ Fotografie: Tina Rapp
Mag. Judith Moser, Abteilungsleitung BFI Salzburg BildungsGmbH/ Projekt „Du kannst was!“ Fotografie: Tina Rapp
v.l. vor Ort: Philipp Bächstädt, Lena Sachse, Birgit Rauscher v.l. digital: Dr. Martin Noack, Florian Heintze Fotografie: Tina Rapp
Marcus Flachmeyer, Heurekanet Fotografie: Tina Rapp